Norbert F. Conzen

Bildende Kunst, Design, Film / Funk

Norbert F. Conzen - Zeichen am Weg

Seit 1996 markiert Norbert F. Conzen (*1959 in Hermülheim bei Köln) durch ein jeweils 6 x 10 cm großes Aquarell oder Ölgemälde in den Farben Kobaltblau, Titanweiß und Chromoxydfeurig Wege durch Mitteleuropa. Dieses in Größe und Farbe fast immer gleiche Bild findet sich im Rahmen der verschiedenen Projekte des Künstlers an Holz-Stelen, Installationen, Wegweisern oder Bäumen im offenen Landschaftsraum wieder, manchmal mit dem Hinweis „Der Himmel über Dir, die Erde unter Dir“.
Die Standorte werden fotografiert, durch Messung des Längen- und Breitengrades dokumentiert und der Vergänglichkeit überlassen. Die Aquarelle werden vom Wind weggeweht, die Ölfarbe verwittert. Übrig bleiben lediglich die Koordinaten und die im gleichen Abstand gemachten Fotos, arrangiert zu großen Tableaus.

Installation Stelen

Bild 2 - "Sein" aus Triptychon "Werden, Sein, Vergehen"

Sein

Bild 2 - "Sein" aus Triptychon "Werden, Sein, Vergehen"

Szene im Atelier

Norbert F. Conzen

Kunstprojekte, Filmproduktion, Fotografie, Zeichnung

Norbert Conzen geht und fährt Wege, an denen er Orte, die eine besondere ästhetische oder atmosphärische Ausstrahlung haben, mit einem blau-weissgrünen Zeichen oder auch mit einer Holzstele markiert und dann zur Dokumentation Zeichnungen, Fotografien und seit 2005 auch Filme anfertigt. Den einzelnen Wegen ordnet er Themen zu. So gibt es den „231-Stelen-Weg“ von der Ostsee bis zum Mittelmeer oder die im Abstand von 20 km markierte „Asphalt“-Straße von Köln bis zum Bodensee. Die besuchten Wälder von der Nordsee bis zur Adria und die seit 2006 gesammelten Flußabschnitte zählen zu den jüngsten Projekten. Zu „Wald“ und „Fluß“, wie die Projekte einfach betitelt sind, gibt es mittlerweile ein gutes Dutzend Kunstvideos. „Wald“ umfaßt neben den ornamentdominierten Zeichnungen (Gouache) und den Videos waagerecht und senkrecht gespiegelte Fotos, deren Ausgangsfotos so aufgenommen sind, daß die abschließenden Gesamtkompositionen einen monumentalen in sich geschlossenen Waldraum bilden, in der die Bäume wie Säulen in einer Kathedrale wirken. Die zur Flußserie entstandenen Aquarelle und Fotos sind sechsfach gespiegelt, wobei der untere Rand des Originalfotos als Achse der vertikalen Spiegelung verwendet wird. So zeigt sich im Bildzentrum eine große Wasserfläche und am oberen und unteren Rand der Himmel, was wiederum wie eine natürliche Spiegelung im Wasser wirkt. Das die Fotos, Filme und Zeichnungen gespiegelt sind, hat seinen Ursprung darin, daß Conzen eine Überhöhung in der Darstellung der ausgewählten Punkte will, um die besondere Atmosphäre zu zeigen, die auf ihn vor Ort einwirkte. Die einfache Darstellung genügt dem Künstler nicht, es wird sozusagen die vierfache oder wie bei den Flußmotiven die sechsfache „Bedeutung“ erzeugt, die in Verbindung mit der dadurch entstehenden Zentralkomposition, ähnlich wie in der Kunst der Romantik, dem Betrachter eine stilistisch überhoÅNhte Landschaftsansicht darbietet.

Norbert F. Conzen

Bildende Kunst, Design, Film / Funk
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Schützenstraße 54 53332 Bornheim